Seit einiger Zeit nehme ich wahr, dass ich tiefer und freier durchatmen kann. Nach yogischem Verständnis im Kundalini Yoga gibt es neben dem physischen Körper noch 10 weitere „Körper“, wie etwa der Prana-Körper oder Seelenkörper. Durch zunehmende Bewusstwerdung sollen diese Körper wahrnehmbar sein. Jeder Körper kann sich im Gleichgewicht befinden oder zu stark bzw. schwach ausgebildet sein. Durch das bewusste Wahrnehmen kann man Einfluss nehmen, sodass die Balance im jeweiligen Körper wiederhergestellt wird. In meinem Falle habe ich den Eindruck, dass ich seit der Kundalini-Yogaausbildung meinen Prana-Körper stärker spüre. Genauer gesagt, spüre ich oft wie der Atem in meinen Körper strömt, wo er frei fließen kann und in welchen Körperbereichen die Atemenergie stockt. So kann ich z.B. wahrnehmen, wie die Atemenergie erst durch den Bauch nach oben in den Brustkorb und dann bis in beide Hände zu den Fingerspitzen bewegt. Auch kann ich bewusst das Prana aus der Atemluft in beide Füße lenken. Es entsteht ein erhebendes und ganzheitliches Gefühl.
Ich kenne dieses tiefe und weite Durchatmen bisher nur von einem mehrstündigen Waldspaziergang oder nach einem intensiven Schwimmtraining. Auch habe ich vor dem Kundalini-Yoga überwiegend Hatha-Yoga praktiziert. Den Effekt des freien Durchatmens kenne ich auch daher. Nur ließ die Wirkung nach einer Hatha-Yogastunde nach etwa einer Stunde nach. Beim Kundalini-Yoga hält die Wirkung teilweise den ganzen Tag an. Dadurch fühle ich mich ingesamt verbundener mit mir und meiner Umgebung. Eigentlich ist es vom Kopf her für mich kaum nachzuvollziehen, wie 60 – 90 Minuten Kundalini-Yoga am Tag so eine Veränderung in meinem Leben bewirken. Die Übungen sind hocheffektiv und aus meiner Sicht in Zeiten von Schnelligkeit und hohen Anforderungen bei gleichzeitiger Erschöpfung und Stress genau die richtige Antwort.

