Kundalini Yoga gilt als eine schnelle Technik, um Dich zu öffnen, die Nadis (Energiebahnen) zu reinigen, um so den Fluss der Lebensenergie in deinem Körper und Geist zu einer heilsamen Balance zu bringen. Es wird ein Zustand angestrebt, bei dem alle Chakren geöffnet und energetisch ausgeglichen sind.
Dem Herzchakra wird in vielen spirituellen Traditionen eine herausgehobene Stellung zugewiesen. Ich halte es für möglich, dass kein Chakra wichtiger als das andere ist. Da wir als Mensch zur Welt auf fühlende Art in Beziehung treten, nehmen jedoch Gefühlszustände, wie Liebe oder Mitgefühl eine besondere Präsenz in unserer Aufmerksamkeit ein.
Wenn nun die Lebensenergie durch Asanas, Mantrasingen oder Meditation stärker ins Fließen kommt, kann es sein, dass bestimmte Körperbereiche unter Druck geraten. Das kann hindeuten auf:
1. die Energie ballt sich in bestimmten Körperbereichen, d.h. hier ist zu viel Energie
2. die Energie im Körperbereich ist angemessen, doch das betreffende Chakra ist z.T. geschlossen und daher kann die Energie nicht ungehindert weiterfließen
Lösungsvorschläge
Im ersten Fall schlage ich vor, dass Du deine Aufmerksamkeit in den Bereich bringst, der unter Druck steht. Nimm die Spannung bewusst wahr, ohne jedoch etwas zu verändern. Beobachte und lass die Spannung wirken. Nach einiger Zeit beginne deine Aufmerksamkeit über den ganzen Körper zu verteilen. Hilfreich ist es hier deine Haut am ganzen Körper zu fühlen, in die Weite zu lauschen und mit den geschlossenen Augen in die Ferne zu blicken. Alles in Dir entspannt sich in die Weite und dein natürliches Sein hinein. Wenn sich deine Aufmerksamkeit über den ganzen Körper verteilt, wird sich auch die Energie entsprechend verteilen und der Druck sollte nachlassen.
Im zweiten Fall bringe wieder deine Aufmerksamkeit in den beengten Bereich deines Körper. Bleibe hier mit deiner Aufmerksamkeit und lass Weite entstehen. Du kannst mit einer Visualisierung oder gedanklichen Bild arbeiten, z.B. einer Blüte, die sich in genau dem betreffenden Bereich öffnet oder ein Tür, die aufgeht. Sei Dir gewahr, dass das gedankliche Bild nicht die Empfindung der Öffnung ersetzt! Es ist nur eine „Brücke“ und an einem bestimmten Punkt, kommst Du tiefer, wenn Du von dem Bild loslässt. Gib Raum und fühle die Weitung. Neben der Weite kannst Du auch – visuell – ein Licht im Druckbereich entzünden und Dich in die Wärme des Lichts hineinentspannen. Wenn Du einen Zugang zum Element Wasser, kannst Du das Empfinden von fließenden, warmen Wasser zulassen. Halte dabei den Fokus im angespannten Körperbereich und entspann. Deine Wahrnehmung geschieht ganz mühelos – aus der Position eines stillen Beobachters. Wenn die Spannung nachlässt, verteile zum Ende deine Aufmerksamkeit noch einmal über den ganzen Körper wie in Fall 1 beschrieben.
Wenn Du nicht sicher bist, ob bei Dir der erste oder zweite Fall zutrifft, dann experimentiere damit und probiere beiden Varianten aus. Wo nimmt der Druck spürbar ab und lässt Ausgleich entstehen? Ich freue mich über einen Kommentar, zu deinen Erfahrungen!
Sat Nam, Priya Nadine