Macht über meine Gedanken

Der Schlüssel um in einer tiefere Verbindung mit mir selbst und dem Sein zu kommen, liegt darin Macht über den Strom der Gedanken in meinen Kopf zu gewinnen. In bewussten Momenten nehme ich wahr, wie unaufhörlich Gedanken ein und ausströmen. Der Inhalt ist oft flüchtig und hat wenig mit der jetzigen Situation zu tun. Ich fühle mich in den bewussten Momenten wie ein Getriebener meiner Verstandesaktivitäten. Mein Kopf fühlt sich schwer und angestrengt an. Mir fehlt die Frische im Kopf. Das Durchatmen von den Gedanken und den Emotionen, die sie auslösen.

Besonders belastet fühle ich mich während des Schlafens. Bei den gewöhnlichen kurzen Aufwachsituationen, die i.d.R. am nächsten Tag nicht mehr erinnert werden und in denen sich der Mensch kurz orientiert, spüre ich deutlich dass mein Körper zwar ruht, mein Geist aber hellwach ist und Gedanken hin und her bewegt.

Durch das Kundalini Yoga (Sahibi Kriya) komme ich jetzt langsam in die Kraft den Strom der Gedanken für einige Sekunden anzuhalten. Eckhart Tolle beschreibt es in seinem Buch „Leben im Jetzt“, dass die Idetifizierung des Menschen mit den Gedanken, das wohl größte Hindernis zur Erleuchtung ist. Immer wenn ich es schaffe die Gedanken für einige Zeit beiseite zu schieben, spüre ich, wie Energie in mich einströmt, die mich weit macht. Mein drittes Auge vibriert. Ich fühle Frische im Kopf und eine Entspannung macht sich breit, gleich einem mentalen Aufatmen.

Tolle beschreibt in dem betreffenden Buch, dass man entweder die Gedanken als Beobachten wahrnehmen kann und damit zeitgleich nicht mehr damit identifiziert sein kann oder den Strom der Gedanken zu unterbrechen, wann immer dies bewusst möglich ist. Die Konzentration auf den Atem kann dabei helfen die Aufmerksamkeit nach innen zu halten.

Kürzlich bin ich nachts wach geworden und habe in einer meditativen Haltung meine Gedanken beobachtet. Im Schutz und Ruhe der nächtlichen Dunkelheit gelang es mir gut. Ich habe mich auf einem Felsen an einem strömenden Bach sitzen sehen. Der Bach glich dem Strom meiner Gedanken und als Beobachter war ich nicht länger eins mit den Gedanken. Es gab eine Raum, eine Lücke wodurch die universelle Lebensenergie fließen konnte. Ich merkte, wie sich meine Wahrnehmung weitete. Ich wurde innerlich etwa 10x größer und konnte auf mich sitzend herabblicken. Ein sehr kraftvolles Gefühl von Tiefe und Weite entstand.

Die Gedanken sind wie eine undurchdringliche Wolke, die sich zwischen Gott und mir stellen. Das göttliche Licht kann so nur ganz schwach hindurchscheinen. Die Gedanken zu überwinden, d.h. die Macht darüber zu gewinnen, ob und worüber ich nachdenke, halte ich für einen absoluten Schlüssel zu mehr Verbundenheit und Glück.