Durch die regelmäßige Kundalini Yoga Praxis wird mir bewusst, dass ich eine Angst habe, verborgene Gefühle zu fühlen. Gefühle also, die ihren Ursprung in der Vergangenheit haben und jetzt noch ihre Wirkung entfalten. Um sie nicht ansehen zu müssen, braucht es viel Kraft in Form eines inneren Widerstandes. Kraft oder Energie, die mir für ein Vorwärtsschreiten im Sinne einer Weiterentwicklung meines Bewusstseins nicht zur Verfügung steht. Da ich drei Kinder zu versorgen habe und keinen Mann an meiner Seite, der mich auch in schwachen Phasen halten kann, habe ich mir den Raum für unbequeme, alte Gefühle nicht erlaubt. Zu groß war die Gefahr, dass ich aus der Bahn und damit leistungsfähigen Komfortzone geworfen werde.
Mit der neu gewonnen Kraft mit Hilfe des Kundalini Yoga klopfen nun einige der vergangen Gefühle an, die bisher keine Bühne hatten, um sich zu zeigen. Eckhart Tolle bietet hier den Ausweg an ebenso wie mit den Gedanken zu verfahren. Demnach sollen die Emotionen ans Tageslicht und dort beobachtet werden. Im Bewusstsein, dass diese Gefühle durch Gedanken ausgelöst wurden, die wiederum auf Urteilen, Vorlieben, Abneigungen und Interpretationen beruhen, kann man die alten Emotionen in Friede und Versöhnungen gehen lassen. Dieser Weg gibt mir eine gute Chance im Leben mit den Kindern die anliegenden Aufgaben zu bewältigen und dennoch eine emotionale Reinigung zu betreiben.
Ich wünsche mir offen Menschen zu begegnen und nicht diesen Schleier aus gedanklichen Vorwegnahmen zu spüren. Es geht um aufrichtige, wahrhaftige Begegnungen.

